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Postwachstum Mobilität

10. Dezember 2021
Silas Hobi
Silas Hobi

2. Autoverkehr heizt dem Klima ein

Tatsache ist, dass seit der Nachkriegszeit Konsum, Arbeit, Strassenraum und Freizeit auf das Auto ausgerichtet wurden. Die Popularität des Autos nahm zu, weil im Zuge der Wachstumsbestrebungen ab den 1930er-Jahren die Räume für Arbeit, Wohnen und Freizeit künstlich voneinander getrennt wurden. In einem unglaublichen Tempo wurden Neubauten auf der grünen Wiese erstellt, und teilweise wurden ganze Häuserzeilen dem Erdboden gleichgemacht, nur damit Quartiere künftig durch Autoschneisen zerschnitten werden konnten. Das Auto etablierte sich als Symbol des Fortschritts, des Wohlstands und hoher Wachstumsraten schlechthin. Die Folge sind mehr Pendlerverkehr, Stau und Verkehrsüberlastungen in Städten, Agglomerationen aber auch auf dem Land, wie das Beispiel Maloja eindrücklich zeigt.

Inhaltsverzeichnis


1. Mehr Mobilität mit weniger Verkehr
2. Autoverkehr heizt dem Klima ein
3. Elektroautos lösen die Verkehrsprobleme nicht
4. Wir brauchen platzsparende Verkehrsformen
5. Unterschicht bezahlt für die freie Fahrt der Oberschicht
6. Teufelskreis aufbrechen
7. Die Lösung der Verkehrsprobleme ist vielseitig
8. Dörfer und Städte blühen mit weniger Autoverkehr aus
9. International von den besten lernen
Maloja 1925
Maloja 1925
Maloja 2004
Maloja 2004

In den vergangenen Jahrzehnten wurden die negativen Auswirkungen dieser Autopolitik immer offensichtlicher und es machte sich zunehmend Widerstand breit. Mittlerweile ist der Verkehr in der Schweiz mit einem knappen Drittel der grösste Emittent des klimaschädlichen Treibhausgases CO₂. Während klima-politische Massnahmen in den Bereichen Industrie und Gebäude immerhin ansatzweise greifen und zu einer leichten Absenkung der Emissionen seit 1990 führten, sind diejenigen des Verkehrs angestiegen (BAFU 2021: 18, Abb. 7 u. 8). Voraussichtlich wird die Schweiz ihre unter dem Kyoto-Protokoll ratifizierten Absenkungsziele bis 2020 verfehlen (die Zahlen liegen noch nicht vor) – wegen des Verkehrs.



BAFU Abb. 7 Treibhausgasemissionen
BAFU 2021, Abb. 7: Treibhausgasemissionen nach den Sektoren
BAFU 2021 Abb. 8 Zeitliche Entwicklung der Treibhausgasemissionen
BAFU 2021, Abb. 8: Zeitliche Entwicklung der Treibhausgasemissionen

Dabei wird irreführenderweise von Verkehr gesprochen, obwohl insbesondere der motorisierte Individualverkehr – sprich der private Autoverkehr – für den Löwenanteil verantwortlich ist. Rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen des Verkehrs gehen auf das Konto des Güterverkehrs (alle Zahlen ebd.: 17, Tab. 2–4). Das bedeutet, dass die Versorgung unserer Gemeinschaft mit lebensnotwendigen Alltagsprodukten durch Last- und Lieferwagen nur für einen kleinen Anteil verantwortlich ist. Auch der öffentliche Verkehr (ÖV) verursacht lediglich ungefähr 4 Prozent der Treibhausgase. Das ist insbesondere auf Postautos und andere Dieselbusse zurückzuführen. Die SBB und auch ein Grossteil der regionalen und lokalen Verkehrsbetriebe setzen nämlich primär auf erneuerbaren Strom, welcher praktisch CO₂-frei ist. Bei einem Anteil von rund 20 Prozent der zurückgelegten Personenkilometer wird das klimapolitische Potenzial des ÖV erst richtig deutlich (BFS 2020a: T. 11.4.1.2). Würden alle Personenkilometer mit dem ÖV zurückgelegt, würden sich die Treibhausgasemissionen des Verkehrs gegenüber heute auf etwa einen Viertel reduzieren. Der private Autoverkehr ist hingegen für rund drei Viertel der CO₂-Emissionen verantwortlich. Wenn wir die Klimakrise ernst nehmen, muss in diesem Bereich deshalb besonders dringend gehandelt werden.



CO₂-Emissionen des Verkehrs nach Verkehrsmittel
CO₂-Emissionen des Verkehrs nach Verkehrsmittel 2019

Die Treibhausgasemissionen sind aber bei Weitem nicht das einzige Problem des Verkehrs. Neben Lärm und Platzverbrauch schneidet das Auto auch bezüglich Energieverbrauch miserabel ab. Kein Wunder, wo doch durchschnittlich 1.7 Tonnen Blech und Stahl bewegt werden müssen, um ungefähr 75 kg menschliche Masse zu bewegen (BFE 2021a). Das ist ein physikalischer Irrsinn. Dazu kommt noch, dass Verbrennungsmotoren grundsätzlich einen Wirkungsgrad von lediglich rund 25 Prozent aufweisen. Das heisst ungefähr drei Viertel der eingesetzten Energie verpufft als Abwärme und Abgase und nur ein Viertel wird in Bewegungsenergie umgewandelt. Weil in der Schweiz besonders viele übermotorisierte Fahrzeuge mit zu grossem Hubraum, zu viel PS und Vierradantrieb abgesetzt werden, laufen die Motoren ausserdem selten in ihrem optimalen Bereich (UVEK 2017: 39, Abb. 8). Das führt dazu, dass der Wirkungsgrad im Alltagsbetrieb noch tiefer liegt.

Energieverbrauch im Verkehr
Energieverbrauch im Verkehr 2020
Flächenverbrauch der Verkehrsinfrastruktur
Flächenverbrauch der Verkehrsinfrastruktur 2013-2018







Kenngrössen der schweizerischen Neuwagen 2015 im Vergleich zu jenen der EU-Staaten
Kenngrössen der schweizerischen Neuwagen 2015

Die Abbildung zeigt den Vergleich Schweiz (oranger Balken bzw. Punkt) mit den verschiedenen EU-Ländern anhand verschiedener Indikatoren: mit 135 g CO2/km gehört die Schweiz mit Lettland und Estland zu einer kleinen Spitzengruppe, deren PW mehr als 130 g CO2/km emittieren. Sowohl beim Gewicht wie bei der Leistungsstärke führt die Schweiz die Länderliste an. Die Ursache liegt neben den Gewichtsdifferenzen in der überdurchschnittlich hohen Motorisierung des schweizerischen Wagenparks, was sich auch mit im höchsten Leistung/Leergewicht-Verhältnis ausdrückt (77 kW/t Gewicht).








Literatur

ARE – Bundesamt für Raumentwicklung (2021): Externe Kosten und Nutzen des Verkehrs in der Schweiz Strassen-, Schienen-, Luft- und Schiffsverkehr 2018, Link

BAFU – Bundesamt für Umwelt (2021): Emissionen von Treibhausgasen nach CO₂-Gesetz und Kyoto-Protokoll, 2. Verpflichtungsperiode (2013–2020), Link

BFE – Bundesamt für Energie (2021a): Deutlicher Rückgang von Treibstoffverbrauch und CO₂-Emissionen neuer Personenwagen im Jahr 2020, Link

BFE – Bundesamt für Energie (2021b), Pressemitteilung, 31.8.2021, Link

BFS – Bundesamt für Statistik (2020a), Verkehrsleistungen im Personenverkehr, T 11.4.1.2, Link

BFS – Bundesamt für Statistik (2020b): Infrastruktur und Streckenlänge, Link

BFS – Bundesamt für Statistik (2021): Fahrzeuge, Link

BFS – Bundesamt für Statistik/ARE –Bundesamt für Raumentwicklung (2017): Verkehrsverhalten der Bevölkerung, Ergebnisse des Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015, Link

NZZ – Neue Zürcher Zeitung (2010): Auf 150 Metern finden 1700 Passagiere Platz, 3.6.2010, Link

Scharrer, M. (2018): So plant Zürich für die nächsten 100 000 Einwohner, in: Limmattalerzeitung, 20.9.2018, Link

Städtevergleich Mobilität (2017): Vergleichende Betrachtung der Städte Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich im Jahr 2015, Link

Stalder, H. (2018): Milliarden gegen den Verkehrskollaps, in: Neue Zürcher Zeitung, 14.9.2018, Link

Swiss E-Mobility (2021): Szenario 2035: Marktdurchdringung für Steckerfahrzeuge (PEV) in der Schweiz, Juli 2021, Link

Tagesanzeiger (2018): So viel kosten Staus auf Schweizer Strassen, 8.8.2018, Link

UVEK – Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (2017): CO₂-Emissionsvorschriften für Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge Grundlagenbericht, 23.2.2017, Link

Wagner, M. (2020): Paris baut 70 000 Parkplätze ab, SRF, 28.10.2020, Link



3. Elektroautos lösen die Verkehrsprobleme nicht


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